
Der vorliegende Beitrag unternimmt den Versuch, Wissenschaftskommunikation auch als medienästhetische Praxis zu lesen, indem die Entwicklung eines spielerischen Formats in einem geisteswissenschaftlichen Forschungslabor untersucht wird. Das Labor wird dabei als ein Hybrid zwischen räumlichem Format und akademischer Formation verstanden, dessen Gestaltung, Ausstattung und spezifische Praktiken miteinander verflochten sind. Im Fokus steht daher die dynamische Interaktion zwischen Raum und Akteur:innen, die als interdependentes System begriffen wird, das fünf Praktiken – Dokumentieren, Forschen, Spielen, Verhandeln und Produzieren – umfasst. Verdeutlicht werden diese Praktiken am Beispiel der Entwicklung eines Brettspiels als Format der Wissenschaftskommunikation, was mittels ethnografischer Methoden begleitet und dokumentiert wird. Anhand dieses Fallbeispiels wird schließlich das Innovationspotential des Spiels als (Forschungs-)Format, (Forschungs-)Methode und (Forschungs-)Gegenstand reflektiert. Dieser Rahmen bildet, so die Perspektive, schließlich eine spezifische ‚Labor-Atmosphäre‘ heraus. Mithin lässt sich ein solches ‚Spiel-Labor‘ als experimenteller Raum charakterisieren, der konventionelle Methoden mit ästhetischen Explorationen konfrontiert.